Die fürchterlichen Vier
   
  racing whippets
  Benji
 


Benji ist mein erster Hund.

Als Jugendliche lebte ich mit meinen Eltern in einer 3-Zimmer-Wohnung in Bad Blankenburg (Thüringen). Mein Vater hat eine Hundehaarallergie und somit war das Thema Hund für mich nie wirklich realisierbar.

Als ich ca. 13 Jahre war, trennten sich meine Eltern. Eine Freundin von mir erzählte mir, dass ihre Schwester ihren Hund abgeben wolle und ich schaute mir den Kleinen (damals ca. 3,5 Jahre) an. Benji gefiel mir super gut und ich wollte zur mir nehmen. Nur hatte ich da nicht mit meiner Mutter gerechnet. Wir gingen zwar gemeinsam spazieren, aber es blieb bei dem "Nein!".......

Ca. ein Jahr später zogen wir in das neue Haus meiner Mutter und eines Tages erinnerte ich mich daran, dass da doch was war. Ich kramte die Nummer der Besitzerin raus und rief sie an. Sie sagte sie würde den Hund immer noch abgeben wollen und ich quetschte alle möglichen Informationen aus ihr heraus.

An dem Abend konfrontierte ich meine Mutter damit, dass ich diesen Hund haben will. Ich gab ihr keine Wahl, ich wollte einen Freund der immer für mich da sein würde! Mir war von Beginn an klar, dass Benji das Haus nie von Innen sehen würde, da meine Mutter so überhaupt kein Freund von Tieren in der Wohnung ist. (Vielen Dank für die jahrelange Toleranz meine Kleintiersammlung betreffend! @Eltern) So fing ich am nächsten Tag an für den damals ca. 4 Jahre alten Hund eine Hundehütte zu bauen. Eine alte Kiste wurde umfunktioniert und mit Dach ausgestattet.

Benji zog eine Woche später bei uns ein. Ich denke es war August oder September 2000.

Fressen wollte er nicht. Er vermisste sein Frauchen und die Wohnung (verständlich). Dann kam ich auch noch mit Trockenfutter, da mir die Dose zu teuer und ungesund war. Ich fütterte zu Anfang mit der Hand, da er sonst nicht fressen wollte. Diese Probleme blieben drei Tage, danach war Alles fein.

Benji verteidigte das Grundstück gegen jegliche Eindringlinge und ich war super happy den kleinen Scheißer zu haben.

Einige Monate später bekam Benji einen eigenen Zwinger! Ich machte einen Ferienjob und Schulden bei meiner Mutter. Geburtstag und Weihnachten mussten auch dafür herhalten. Er hat 1000 DM gekostet, für mich war das ein Vermögen. Mein Nachbar half mir mit den Fließen für den Boden. Die Hütte stellten wir rein und eine alte Matratze ebenfalls.

Eines Tages brach Benji beinahe aus. Er wollte das Spielzeug, welches vor seinem Zwinger lag, unbedingt haben und fing an sich zwischen den Gitterstäben durch zu quetschen. Und Tatsache, der Kopf war auch ganz schnell außerhalb des Zwingers. Da ich live dabei war gab es erstmal ganz großen Ärger für den Hund. Er hat es nie wieder versucht.

Ich ging mit Benji auch zur Hundeschule. Das "Sitz", "Platz" und "Fuß" habe ich ihm selbst beigebracht. Ich hatte große Probleme was sein Sozialverhalten anging. Er kläffte alle Hunde an, ob auf dem Hundeplatz oder beim Gassi. Nach mehreren Übungsstunden legte es sich glücklicherweise in der Hundeschule. Eigentlich hatte Benji auch nur angst. Laut Vorbesitzerin hat er mal einen Rotti angebellt und dieser schmiss ihn erst mal 5 Meter weit in einen Busch.

Benji legte nach ca. einem halben Jahr gemeinsam mit mir die Begleithundeprüfung ab. Ich war und bin sehr stolz auf ihn! (Auch wenn ich so aufgeregt war, dass wir damals fast durchgefallen wären....)

Ein bisschen Turnierhundesport machten wir auch, Benji gewann damals beim Sommerfest bei den Kleinen. Ach war ich stolz!!!!

Einige Zeit später ging ich nicht mehr zur Hundeschule. Ich lies den Kleinen ganz schön hängen. Wir gingen nur noch sehr wenig Gassi und Benji hing in seinem Zwinger.... Was soll ich sagen, ich war 15 Jahre alt. Ich bin nicht stolz darauf, aber zu ändern ist es nicht mehr. Ändern kann man nur das Hier und Jetzt.

Im September 2007 zogen wir nach Berlin wegen meiner Ausbildung.

Wir lebten in einer 1-Zimmer-Wohnung mit Flur, Küche, Bad und Balkon in Berlin Tegel, direkt an Grünflächen und Parks, weit weg von der Innenstadt.

Nach ca. zwei Monaten zog Silly bei uns ein. Benji lies es sich nicht nehmen, sie erst mal 2 Minuten lang anzubellen. Zu Beginn durfte sie ihn nicht ein mal mit der Pfotenspitze berühren, da sprang er knurrend von der Couch. Nach einer Weile legte sich das aber glücklicherweise. Man darf nicht vergessen, Benji ist als Einzelhund groß geworden und hat auch wenig vertrauen zu anderen Hunden. In meinem jetzigen Rudel klappt das aber sehr gut.

So lebten wir dahin, besuchten Hundeschulen und Freunde. Fuhren regelmäßig nach Hause usw.

Am 12.11.2005 kam dann der Whippet Angel dazu, damals gut 9 Monate.
Benji ignorierte ihn. Ist halt eher ein Einzelgänger / Frauchenhund.

Nach meiner Ausbildung zogen wir im Oktober 2007 wieder nach Thüringen zurück, wegen der lieben Arbeit. Wir lebten ein halbes Jahr im Haus meiner Mutter, in meinem alten Kinderzimmer.

Derweil stellte der Tierarzt fest, dass Benji ein Herzproblem hatte und Medikamente benötigt. Entwässerungstabletten für die Lunge bekommt er auch. Welche sich, wie später ein anderer Tierarzt feststellte, negativ auf die Niere ausüben. Also noch ein Medikament mehr, was dies unterdrücken soll und die Dosis der Entwässerungstabletten wurde verringert. Nun ja, auf alle fälle geht's ihm besser...

Im Frühjahr 2008 zogen wir nach Gräfenthal, ein Dörfchen an der Grenze zwischen Thüringen und Bayern.

Dort zog sich Benji Im Dezember 08 einen Kreuzbandriss zu. Am 19.12.08 wurde er operiert. Bei der OP stellte die Tierärztin auch fest, dass mein kleiner alter Sack schwere HD hat. Keine schöne Diagnose, vor allem nicht für diesen Flummi. Lange lange brauchte er bis er wieder alle vier Beine in jeder Gangart benutzen konnte. Ca. März / April 09 war wieder Alles okay.

Januar 09 zogen wir erneut um, nach Uckerath (Hennef ) in NRW. Wieder wegen der Arbeit. Ein weiterer Umzug ist nicht geplant, ich hab genug davon. Jetzt leben wir in einer kleinen Wohnung mit 2,5 Zimmern (eins der größeren Zimmer als Hundezimmer), einer Terrasse und einem Garten direkt am Wald. Benji hat den Umzug super überstanden und ist super glücklich mit seinem eigenen Revier zum reinpullern. Er hüpft und springt über die Wiesen und durch den Wald. Ich denke, es ist schön, hier seinen Lebensabend verbringen zu können.....

Benji geht nicht sonderlich auf Angel und Silly ein. Er ist kein Hund dem das Rudel besonders wichtig ist, außer Frauchen!
Es ist ein aufgedrehtes kleines Ding, hibbelig und hektisch. Aber ich bin froh, dass er so ist mit seinen ca. 14 Jahren und ich hoffe, dass er noch lange so bleibt!

Benji April 2009:


(copyright: Jürgen Bürger - Danke Jürgen!!! )

 
 
   
 
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